Weihnachtsmarkt 2017

Grittibänz, Brettspiel und Cupcakes – der Weihnachtsmarkt 2017 in Entlebuch

Mit klirrender Kälte und frischem Schnee bescherte die Natur die Besucher des diesjährigen Entlebucher Weihnachtsmarktes. Dennoch war die Stimmung sehr gut. Zahlreiche festlich geschmückte Verkaufsstände lockten mit vielfältigen Angeboten zum Kauf. Funkelnde Lichter, weihnachtliche Düfte und besinnliche Festtagsmusik verwoben diese Vielfalt zu einer grossen, fröhlichen Gemeinschaft.  

Zu den Pfeilern dieser Gemeinschaft zählten auch drei Klassen des Oberstufenhauses Bodenmatt, indem sie durch ihre Verkaufsstände zum Reichtum und guten Gelingen des Entlebucher Weihnachtsmarktes beitrugen. Eine der drei Klassen war die KSS 3AB mint von Benedikt Vogel. Sie boten, neben Backmischungen und Holzengeln, auch dieses Jahr ihren alljährlichen Verkaufsschlager, die offenfrischen Grittibänze, an.
So folgten sie einer alten Tradition, die nachweislich mindestens bis in die Mitte des 19. Jh. zurückreicht. Die gespreizte Stellung der Beine bezeichnete man früher als "Gritte, grittle, grättle". Zugleich stand "Benz" bzw. "Bänz" für die Abkürzung von Benedikt. Da dieser Name seinerzeit sehr häufig war, wurde er zum Synonym für einen Mann. Deshalb bedeutete damals Grittibänz ein Mann mit gespreizten Beinen. Dieser fiel auch durch seine eindrückliche Grösse auf, die damals bis zu 60 Zentimeter erreichte. Im Laufe der Zeit übernahm dann diese archaisch anmutende Figur die Rolle des Schmutzlis, des Begleiters des Heiligen Nikolaus. Vor diesem Hintergrund ist die Produktwahl der KSS 3AB mint ein Volltreffer und ein Garant für den Erfolg.

Die KSS 3AB purpur von Jasmin Jeltsch warb mit feinen Toasts, heissem Punsch und selbst gemachten Vogelhäuschen – ja, Vogelpalästen - um die Gunst der potenziellen Kunden. Das Highlight jedoch bildete auch dieses Jahr ein grosses Brettspiel aus Holz. Wer Glück hatte und die Kugel in die richtige Position schiessen konnte, der durfte sich auf eine geheimnisvolle Wundertüte freuen. Aber auch jene, die den Hauptpreis knapp verfehlten, gingen nicht ganz leer aus, denn sie durften mit einem Trostpreis weiterziehen. Es ist kein Wunder, dass dieses Spiel bei den kleinen Besuchern Anklang fand, denn Brettspiele sind schon seit Jahrtausenden sehr beliebt. Allerdings dienten sie anfangs eher kultischen Zwecken, wie zum Beispiel dem Zukunftsorakel. Es würde sicher der Vielfalt des Weihnachtsmarktes 2018 dienen, wenn die Drittklässler dieses Spiel zum Beispiel den Jüngeren, künftigen Standbetreibern der Schule ausleihen oder schenken würden.

Am dritten Stand unserer Schule bedienten die Schülerinnen und Schüler der DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) von Lilla Milassin. Die Klasse besteht aus Lernenden von Entlebuch und Wolhusen. Sie alle haben einen Migrationshintergrund und sind dabei, gemeinsam die deutsche Sprache zu erlernen. Um die künftige gesellschaftliche Integration zu erleichtern, leisteten sie bereits jetzt schon im Rahmen ihres Weihnachtsmarktprojekts einen aktiven Beitrag zum Gemeindeleben. Zugleich befassten sie sich handlungsorientiert mit der hiesigen, abendländischen Kultur und erwirtschafteten die finanziellen Mittel für einen späteren Klassenausflug. Ihre selbst gemachten Weihnachtskarten und Cupcakes spiegelten den Reichtum und die Vielfalt, die sie aus ihren Ländern mitbrachten und nun mit den Besuchern des Weihnachtsmarkts teilten. Für den Erfolg dieses Konzepts sprach, dass auch zwei ehemalige Schülerinnen sich am Verkauf beteiligten und so den Jüngeren nicht nur unter die Arme griffen, sondern mit ihrer Hilfsbereitschaft für jene auch als Vorbild dienten.